Ein Neonaziaufmarsch wie der „TddZ“ findet nicht im luftleeren Raum statt. Wie in dem Hintergrundartikel zur Verlegung nach Dresden beschrieben, gibt es eine fatale Wechselwirkung zwischen Nazi-Ideologie und weit verbreiteten rassistischen Einstellungen in der Gesamtgesellschaft. Mit der Veranstaltungsreihe „gegenstand | rassismus“ möchte ein Netzwerk aus Dresdner Gruppen und Organisationen in den nächsten Monaten auf diese Thematik aufmerksam machen und zusätzlich zu den Protesten gegen den Aufmarsch am 07. Juni mobilisieren.
Wir möchten euch den Besuch an den vielfältigen Veranstaltungen ans Herz legen und dokumentieren hier die Pressemitteilung zum Auftakt: Weiterlesen
Kategorie-Archiv: Hintergrundinfos
Wieso eigentlich schon wieder Dresden?
Die 2009 maßgeblich von den Kameradschaftsführern Thomas Wulff und Dieter Riefling initiierte Demonstrationsreihe „Tag der deutschen Zukunft“ war bislang ein Event der norddeutschen Neonaziszene. Nach Aufmärsche in Pinneberg (2009), Hildesheim (2010), Braunschweig (2011), Hamburg (2012) und im letzten Jahr Wolfsburg spekulierten Beobachter_innen auf Bremen als nächstes Ziel der Neonazis. Die Verlegung nach Dresden kam daher unerwartet – sie erklärt sich jedoch, wenn man die Kampagnenform des TddZ und die dahinter stehenden Überlegungen der Nazikader näher beleuchtet. Wir möchten dies mit diesem Beitrag versuchen. Weiterlesen
Die Ideologie hinter dem „TddZ“
Im Mittelpunkt steht beim TddZ ein völkischer Rassismus, der versucht, an den gesellschaftlichen Rassismus anzuknüpfen.
In ihrem Aufruf 2012 schreiben die Nazis:
„Immer wieder demonstrieren wir gegen Überfremdung. Meist im Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen wie Überfällen von gewalttätigen Ausländern auf Deutsche. (…) Die ganze Ausländer- und Überfremdungspolitik in diesem System wird von uns in Frage gestellt. Mehr als 16Millionen Nichtdeutsche befinden sich bereits in diesem Land und ein Ende ist nicht in Sicht. Die deutschfeindliche Politik aus Berlin setzt rücksichtslos auf Multikulti, unsere Zukunft steht auf dem Spiel!“
Grundlegend ist hier die Vorstellung eines Volkes, das definiert wird durch die Abstammung seiner Angehörigen. Nur wer „deutsches Blut“ hat, kann nach dieser Auffassung deutsch sein und zum deutschen Volk gehören. Weiterlesen