Veranstaltungsreihe „gegenstand | rassismus“ in Dresden

Ein Neonaziaufmarsch wie der „TddZ“ findet nicht im luftleeren Raum statt. Wie in dem Hintergrundartikel zur Verlegung nach Dresden beschrieben, gibt es eine fatale Wechselwirkung zwischen Nazi-Ideologie und weit verbreiteten rassistischen Einstellungen in der Gesamtgesellschaft. Mit der Veranstaltungsreihe „gegenstand | rassismus“ möchte ein Netzwerk aus Dresdner Gruppen und Organisationen in den nächsten Monaten auf diese Thematik aufmerksam machen und zusätzlich zu den Protesten gegen den Aufmarsch am 07. Juni mobilisieren.
Wir möchten euch den Besuch an den vielfältigen Veranstaltungen ans Herz legen und dokumentieren hier die Pressemitteilung zum Auftakt:

Dresdner Netzwerk startet Veranstaltungsreihe mit mehr als 30 Workshops, Vorträgen, Lesungen, Diskussionen, Filmvorführungen, Ausstellungen und Konzerten gegen Rassismus in der Gesellschaft und gegen die rechte Hetze im Wahlsommer.

Den Auftakt zur Veranstaltungsreihe bildet am Dienstag, den 6. Mai um 18:00 Uhr die Ausstellungseröffnung “Daima – Images of Women of Colour in Germany” von Nzitu Mawakha im Dresdner Gewerkschaftshaus. „Das Selbstverständnis und Wirken Schwarzer Frauen in Deutschland sichtbar zu machen, ist gerade in Dresden besonders wichtig. Die Frauen stellen Fragen an uns, die wir zum Anlass nehmen sollten, unseren Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund zu reflektieren“, meint Manuela Bergmann, Gewerkschaftssekretärin der IG-Metall. „Die Lesung der Diversity-Trainerin Pasquale Virginie Rotter schildert die unterschiedlichen Ebenenen ihrer Rassismuserfahrung – aber auch Auswege.

Über 20 verschiedene Gruppen, Vereine und Organisationen haben die Reihe “gegenstand | rassismus” ins Leben gerufen. Die Veranstaltungsreihe wendet sich dabei besonders gegen Fremdenfeindlichkeit, sowie gegen Rassismus und Diskriminierung im Allgemeinen. Zahlreiche Veranstaltungen laden zu einer kritischen Reflexion der gesellschaftlichen Situation ein. Neben Gewerkschaften und Jugendverbänden sind an der Organisation sowohl gesellschaftliche Institutionen als auch lokale Vereine und selbstorganisierte Gruppen beteiligt.

“Wir möchten eine möglichst breite Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichen. Deshalb gibt es unterschiedlichste Formate. Dazu zählen Workshops, Lesungen, Filmvorführungen, Ausstellungen, Konzerte und Diskussion. Wir hoffen gerade jetzt, da im Zuge der Asyldebatte und der Europawahl wieder verstärkt rassistische Hetze in der Öffentlichkeit sichtbar wird, zahlreiche Interessierte zu erreichen”, erläutert Nina Gbur vom Netzwerk für Demokratie und Courage.

Nächster wichtiger Veranstaltungspunkt ist das “grenz:wertig” Festival. Dort präsentieren am 17. Mai Asoka Esuruosa und Philipp Khabo Köpsell das von ihnen herausgegebene Buch “Arriving in the Future – Stories of Home and Exile”.

Das Thema ist nicht zufällig gewählt. Explizit wendet sich die Veranstaltungsreihe inhaltlich gegen den “Tag der deutschen Zukunft”, eine am 7. Juni von Neonazis organisierte Demonstration, die völkisch-nationalistisches Gedankengut bedient und Rassismus schürt. “Wir wehren uns mit einem emanzipatorischen Ansatz gegen rassistische, antisemitische, sexistische und anderweitige Hetze. Dieser treten wir entschieden entgegen — nicht nur durch unsere Veranstaltungen”, ergänzt Gloria Lust von den e*vibes.

Vollständiges Programm und Hintergrundinfo: www.gegenstandrassismus.org
Kontakt: Frauke Dreschner, presse[ät]gegenstandrassismus.org