Die Ideologie hinter dem „TddZ“

Im Mittelpunkt steht beim TddZ ein völkischer Rassismus, der versucht, an den gesellschaftlichen Rassismus anzuknüpfen.

In ihrem Aufruf 2012 schreiben die Nazis:
„Immer wieder demonstrieren wir gegen Überfremdung. Meist im Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen wie Überfällen von gewalttätigen Ausländern auf Deutsche. (…) Die ganze Ausländer- und Überfremdungspolitik in diesem System wird von uns in Frage gestellt. Mehr als 16Millionen Nichtdeutsche befinden sich bereits in diesem Land und ein Ende ist nicht in Sicht. Die deutschfeindliche Politik aus Berlin setzt rücksichtslos auf Multikulti, unsere Zukunft steht auf dem Spiel!“

Grundlegend ist hier die Vorstellung eines Volkes, das definiert wird durch die Abstammung seiner Angehörigen. Nur wer „deutsches Blut“ hat, kann nach dieser Auffassung deutsch sein und zum deutschen Volk gehören. Angehörigen dieses „Volkes“ werden gemeinsame Interessen unterstellt, die sie gegenüber anderen Menschen verteidigen müssten. Dazu zählt auch, dass das „Volk“ ein bestimmtes Gebiet als ihre Heimat definiert und das Recht beansprucht anderen Menschen das Leben in diesem Gebiet zu verwehren.

Ziel der Nazis ist eine „Volksgemeinschaft“: Volk und Nation bilden ein organisches Ganzes, in dem jeder seinen angestammten Platz hat. Alles, was diese Vorstellung stört, zersetze den „Volkskörper“ und müsse daher bekämpft werden. Daher ist die von den Nazis so genannte „Mulitikulti-Gesellschaft“ der größte Feind der „Volksgemeinschaft“.
Schon in dem Motto „Tag der deutschen Zukunft – unser Signal gegen Überfremdung“ wird klar, dass es darum geht, das „deutsche Volk“ zu bewahren. In der Vorstellung der Nazis ist die Zukunft der Deutschen durch Einwanderung in Gefahr – eine Vermischung „deutschen Blutes“ führe zum „Volkstod“.

Die Angst davor, dass es bald keine Deutschen mehr gäbe, findet sich auch jenseits der extremen Rechten. Hier ist es jedoch mehr die Angst vor dem „Verlust der eigenen Kultur“ – ein Argument, das in rassistischen Diskursen immer wieder auftaucht, z.B. in der sogenannten Sarrazin-Debatte. Auch solche Diskurse bieten Nazis mit ihrer „Blut-und-Boden-Ideologie“ Anknüpfungspunkte und verbreiten menschenverachtende Einstellungen.

Und ganz am Rande: wer sich gefragt hat, warum die Neonazis eigentlich „Wie Geil!“ als Slogan für ihren Aufmarsch 2014 gewählt haben – von einer aggressiven Masse gebrüllt ist es von „Sieg Heil“ kaum mehr zu unterscheiden.